Knochen und Namen
Die langjährige Paarbeziehung von Boris und Jonathan bröckelt, der Schauspieler und der Schriftsteller haben sich langsam auseinandergelebt. Eine ebenso kluge wie unterhaltsame Reflexion über Beziehungen und Lebensentwürfe, die immer wieder neu verhandelt werden müssen.
Die sich ankündigende Eskalation des Beziehungskonfliktes ist bereits deutlich spürbar. Auch wenn es sich bei dem anfänglichen Streit zwischen Boris und Jonathan erstmal nur um eine Drehbuchprobe handelt. Doch es ist auch eine Vorahnung für das, was kommen wird. Seit langem sind Boris und Jonathan ein Paar, man hat sich eingerichtet, aber auch zunehmend auseinandergelebt. Zumeist arbeiten die beiden einfach nebeneinanderher. Jonathan recherchiert für seinen neuen Roman, der von Verfall und Tod handeln soll. Er interviewt dafür Menschen, die sich damit auskennen, die schwere Verluste erlitten haben oder als Bestatter beruflich damit zu tun haben. Boris hingegen gefällt sich immer mehr in der Film-Rolle eines Mannes, der einer verheirateten Frau den Ehemann ausspannt. Spiel und Leben drohen zu verschmelzen. Es sind keine dramatischen Szenen, die sich zwischen den beiden Männern abspielen. Gerade daraus entspinnt sich eine so kluge wie unterhaltsame Reflexion über Beziehungen, alltäglich und überhöht zugleich.
Bild: (c) Salzgeber